Tipps und Hinweise für ein gutes Interreg-Projekt

Bevor Sie die konkrete Planung eines Interreg-Projekts in Angriff nehmen, bedenken Sie bitte einige grundlegende Hinweise und Tipps, die die erfolgreiche Beantragung und Durchführung eines Projekts unterstützen.

Interreg - Gitte Bjørn-Lüthi & Ole Stobbe
Interreg - Gitte Bjørn-Lüthi & Ole Stobbe

Unterstützung durch das Interreg-Sekretariat

Das Interreg-Sekretariat ist mit seinen Mitarbeitern zentraler Ansprechpartner für Ihr Projekt. Nehmen Sie so früh wie möglich im Projektentwicklungsprozess Kontakt zum Interreg-Sekretariat auf. Die Kontaktinformationen der Mitarbeiter im Interreg-Sekretariat – die alle zweisprachig sind – finden Sie hier.

 

Interreg Administration
Interreg Administration

Zeit – realistische und strukturierte Planung

Zeit ist ein wesentlicher Faktor im Antragsprozess. Interreg-Projekte sind komplex und brauchen einen gewissen Vorlauf und eine solide Planung, damit sie erfolgreich beantragt und umgesetzt werden können. Die Abstimmungsprozesse zwischen mehreren Partnern über Grenzen hinweg sind manchmal nicht einfach und benötigen häufig mehr Zeit, als man denkt. Letztlich muss zudem auch eine Projektidee reifen und entwickelt werden, bis sie ausgewogen und stimmig ist und als qualitätsvoller Antrag zur Entscheidung vorgelegt werden kann. Daher fördern wir die Vorbereitung eines erfolgreich bewilligten Projektes rückwirkend mit max. 19.500 Euro.

Für die Planung im Projekt ist es wichtig, sich realistische Zeitpunkte für die Umsetzung einzelner Aktivitäten zu setzen. Bei bestimmten Aktivitäten kann es wichtig sein, Zeiträume wie Ferienzeiten (können insbesondere im Sommer in Dänemark und Deutschland ganz unterschiedlich sein!), Phasen mit Feiertagen sowie die Weihnachtszeit entsprechend zu berücksichtigen, in denen Aktivitäten u.U. nicht in vollem Umfang durchgeführt werden können.

Machen Sie realistische Pläne für ein Projekt, die berücksichtigen, welche Ressourcen in Bezug auf Finanzen, Zeit und Personal tatsächlich zur Verfügung stehen. Achten Sie zudem auf einen „roten Faden“ im Projektplan. Ein Projekt sollte immer eine klare, handhabbare Struktur haben und nicht mit zu vielen Inhalten und verschiedenen Ansätzen überfrachtet werden. Vergessen Sie auch nicht, das Projekt in der eigenen Organisation ausreichend zu verankern.

Bild mit Projektakteuren die miteinander reden.

Kulturelle Unterschiede

Auch wenn es nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist: Es gibt einige kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Dänen, auf die Sie bei der Planung und Durchführung eines gemeinsamen Projektes unweigerlich stoßen werden. Diese betreffen u. a. unterschiedliche Arbeitskulturen, Entscheidungsprozesse und organisatorische Strukturen in beiden Ländern. In der Regel sind diese Unterschiede spannend und bereichernd für die eigene und die gemeinsame Arbeit, sie können jedoch in der Kommunikation über Abläufe auch schnell zu Missverständnissen führen. Dies gilt gerade auch dann, wenn zusätzlich noch Sprachbarrieren bestehen.

Überfahren Sie Partner, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten, nicht mit einer fertigen Projektidee. Alle Partner sollten einander ausreichend Zeit geben, um auf die Bedürfnisse Ihrer Partner zu hören und reagieren zu können. Geben Sie allen Partnern im Projekt ausreichenden Spielraum, eigene Ideen mit einzubringen und bringen Sie selber auch Ihre Ideen gleichermaßen ein.

Die deutsche, dänische und EU-Flagge stehen auf einem Tisch.

Sprache – Deutsch und Dänisch

Als grenzüberschreitendes Förderprogramm ist die Arbeit von der Zweisprachigkeit geprägt. Da die Sprache einerseits ein ganz wichtiger Einstieg in die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg und andererseits der Schlüssel zur Kultur des Nachbarlandes ist, arbeitet das Interreg-Programm auf Deutsch und Dänisch. Dies betrifft alle Programmdokumente, die die Interreg-Administration bereitstellt sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Antragsstellung und die Einreichung von Berichten seitens der Projekte, kann wahlweise auf Deutsch und Dänisch oder auf Englisch erfolgen. Für die Öffentlichkeitsarbeit im Projekt ist es allerdings erforderlich, dass gleichermaßen auf Deutsch und Dänisch kommuniziert wird. Im Rahmen der Projektdurchführung können daher Übersetzungskosten als förderfähige Kosten im Budget berücksichtigt werden. Natürlich bleibt es jedem Projekt selbst überlassen, in welcher Sprache es intern arbeitet.

Erstattungsprinzip

Ein wichtiger Aspekt, über den sich alle Projektpartner bereits im Vorfeld eines Interreg-Projekts klar sein sollten, ist, dass im Programm grundsätzlich das Erstattungsprinzip gilt. Das bedeutet, dass alle Kosten im Rahmen eines Projekts durch die Partner vorfinanziert werden müssen und erst im Nachgang aus den Programmmitteln erstattet werden.