
DanGer112

Priorität 4
Eine funktionelle Region
Projektbeschreibung
Der Hauptfokus von DanGer112 liegt auf der Bearbeitung zweier großer Ziele der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, die das Projekt mit ihren Projekt- und Netzwerkpartnern im Rahmen von Interreg6A bewältigen will.
Zum einen sind da bestehende veraltete Abkommen und Kooperationsvereinbarungen der grenzübergreifenden Unterstützung bei Katastrophen- und Großschadenslagen. Teilweise sind diese Abkommen bis zu 37 Jahre alt und wichtige Schlüsselelemente sind längst nicht mehr wirksam bzw. existent. Für eine effiziente, reibungslose und wirksame grenzübergreifende Zusammenarbeit von Einsatzorganisationen in zukünftigen Einsatzlagen ist eine aktualisierte Fassung dieser Abkommen jedoch zwingend erforderlich. Eine solche Aktualisierung möchten wir mit unseren Partnern im laufenden Projekt angehen. Eine Umsetzung erfordert jedoch politischen Willen und Engagement.
Der zweite Hauptfokus liegt auf der weiteren Stärkung, Verankerung und Weiterentwicklung der gegenseitigen Kooperationen, die in Vorgängerprojekten aufgebaut wurden. Durch die unterschiedlichen Corona-Lockdowns der vergangenen Jahre war eine Zusammenarbeit zwischen den Partnern stark eingeschränkt, teilweise gar nicht mehr möglich. Dadurch sind die in Vorgängerprojekten geschaffene Strukturen gezwungenermaßen teilweise ganz zum Erliegen gekommen. Diese Strukturen möchte DanGer112 in der laufenden Projektrunde reaktivieren und weiter verstetigen.
Neue Projekt-Verantwortliche bei den Partner-Organisationen, die Identifikation neuer Herausforderungen und Themen für die Unterstützung bei Einsatzlagen, der Klimawandel und daraus resultierend ein neu entstandener Kooperationsbedarf machen es notwendig, gemeinsame Lösungsansätze in Form von praktischen und administrativen Übungen und Konzepten unterschiedlicher Art und Umfangs zu entwickeln und durchzuführen.
DanGer112 will das bestehende Netzwerk von Akteuren der Gefahrenabwehr zum Nutzen der allgemeinen Einsatzbereitschaft von Einsatzorganisationen im Grenzgebiet erweitern und stärken. Das Projekt möchte ihr Netzwerk dahingehend ausbauen, dass es möglichst viele relevante Akteure der Einsatzorganisationen und des Katastrophenschutzes entlang der gesamten deutsch-dänischen Grenze einbezieht inkl. der Berücksichtigung neu entstehender Grenzstrukturen (z.B. Fehmarnbeltquerung).
Gemeinsames Ziel sind praktikable, unkomplizierte und dauerhafte Kooperationsvereinbarungen und Zusammenarbeitsbeziehungen über die Grenze hinweg zum gegenseitigen Nutzen der Partner und für die Sicherheit von Bevölkerung, Unternehmen und Behörden im Falle von Großschadens- und Katastrophenereignissen.
Zu den neuen und innovativen Initiativen des Projektes gehört unter anderem die Absicht der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Identifikation und Entwicklung von neuen Bereitschafts-, Kooperations- und Reaktionskonzepten zu hochaktuellen und zukünftigen Themen. Dazu gehören beispielsweise die Ausbildung von "Verbindungsoffizieren", die Anpassung der Handlungsfähigkeit von Einsatzorganisationen bei größeren Klimaereignissen, logistische Lösungsansätze für große Einsatzlagen, PTX-Handlungsstrategien aus Einsatzsicht, die Verbesserung der digitalen Kommunikation über die Grenze hinweg, das mentale Wohlbefinden von Einsatzkräften und globale Ziele.
Das Projekt strebt folgende Ergebnisse an:
- Aktualisiertes, relevantes, zeitgemäßes und anwendbares Abkommen der Zusammenarbeit als Grundlage für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Einsatzorganisationen in Notfällen.
- Dauerhafte Änderung der „Udrykningsbekentgørelse“, damit deutsche Einsatzfahrzeuge ohne zusätzliche, hinderliche Formalitäten über die Grenze nach Dänemark fahren können, um Hilfe zu leisten.
- Entwicklung und Durchführung einer Ausbildung von „Verbindungsoffizieren“ auf beiden Seiten der Grenze, um kulturelle und sprachliche Barrieren bei gemeinsamen Einsätzen und Übungen zu überwinden.
- Planung und Organisation von Übungen, um im Falle größerer Klimaereignisse mit Ressourcen von beiden Seiten der Grenze wirksame Hilfe zu leisten.
- Identifikation und Austausch von Erfahrungen und Planungen in Bezug auf PTX-Anlagen, die möglicherweise neue und spezielle Reaktionsprinzipien und Handlungsprinzipien der Gefahrenabwehr erfordern
Fotos aus dem Projekt
Østerfanger 2024 - Übung
Im Zeitraum vom 2. bis 6. Oktober 2024 fand im deutsch-dänischen Grenzgebiet die Katastrophenschutzübung Østersfanger 2024 in der dänischen Kommune Tønder nahe der Hoyer-Schleuse statt.
Im Rahmen des EU-Interreg6A-Projekts „DanGer112“ wurde die Übung von den Partnern Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) – Landesverband „Küste“, der an der Grenze für Gefahrenabwehr zuständigen kommunalen Ordnungsbehörde Brand & Redning Sønderjylland (BRSJ), und der dänischen Zivilschutzbehörde Beredskabsstyrelsen Sydjylland (BRS-SJ) geplant und durchgeführt.
Das gemeinsame Projekt „DanGer112“ spielt eine zentrale Rolle die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz zwischen Deutschland und Dänemark zu stärken und effektive Lösungen für den Umgang und die Unterstützung mit und bei zunehmenden Wetterextremen zu entwickeln. Die Übung brachte kommunale und nationale Einsatzkräfte aus Dänemark und Deutschland zusammen und wurde von unterschiedlichen Organisationen wie z.B. der Polnischen Staatlichen Feuerwehr (PSP) unterstützt.
Für die Übung wurden Hochleistungspumpenmodule aus Deutschland und Dänemark mobilisiert, welche dem Union Civil Protection Mechanism (UCPM) für Einsätze in ganz Europa zur Verfügung stehen. Die geplante Teilnahme eines polnischen HCP-Moduls musste aufgrund einer anhaltenden Hochwasserlage in Polen kurzfristig abgesagt werden. Jedoch wurde die Übung durch eine Erkundungseinheit der polnischen Feuerwehr begleitet.
Die Übung „Østersfanger 2024“ ermöglichte es den Partnern im „DanGer112“-Netzwerk, praktische Erfahrungen mit den Herausforderungen des grenzübergreifenden Bevölkerungsschutzes zu sammeln und den Einsatz von spezialisierten Katastrophenschutzeinheiten zu erproben. Ein Hauptaugenmerk lag darauf, die technische und logistische Koordination zu optimieren, die Erprobung eines Host-Nation-Supports und die Interoperabilität zwischen den deutschen, dänischen und polnischen Kräften zu verbessern. Ebenfalls diente die Übung dazu ein kulturelles Verständnis füreinander zu schaffen. Die gesammelten Erkenntnisse aus dieser Übung fließen in die Weiterentwicklung des „DanGer112“-Netzwerks sowie die Bearbeitung weiterer Arbeitspakete ein und stärken langfristig die Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft bei künftigen Katastrophen im deutsch-dänischen Grenzgebiet.
Østersfanger 2024 - #GemeinsamSicherheitGrenzland
Projektpartner







Auf einen Blick
